Anthony Cardoza
Anthony Cardoza
Der amerikanische Produzent, Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler wurde 1930 in Hartford, Connecticut, geboren und ist vor allem durch seine Arbeit mit Coleman Francis bekannt. Er finanzierte und agierte als Darsteller für The Beast of Yucca Flats (1961), The Skydivers (1963) und Red Zone Cuba (1966). Er war Mitglied des Zirkels um Ed Wood und drehte mit diesem zusammen Night of the Ghouls (1959). Einigen Erfolg hatte Cardoza mit Eigenproduktionen wie The Hellcats (1967) und Bigfoot (1970).
 
Bill Rebane
Bill Rebane
Der am 8. Februar 1937 im lettischen Riga geborene Rebane benutzt in einigen seiner Produktionen seinen Geburtsnamen "Ito". Er begann seine Karriere mit Monster A-Go Go (1965), den er wegen Geldmangel jedoch nur zur Hälfte fertig stellen konnte. Das Material wurde einige Zeit später von Herschell Gorden Lewis aufgekauft. Im weiteren Verlauf seiner Karriere drehte er Filme wie The Giant Spider Invasion (1975), The Alpha Incident (1978) und Blood Harvest (1987).
 
Coleman Francis
Coleman Francis
Bekanntheit erlangte dieser 1919 in Oklahoma geborene Schauspieler und Regisseur durch die Fernsehserie Mystery Science Theater 3000. Nachdem er einige Jahre kleinere Rollen in Filmproduktionen gespielt hatte, drehte er in den Sechzigern The Beast of Yucca Flats (1961), The Skydivers (1963) und Red Zone Cuba (1966). Zu seinen Markenzeichen gehören trostlose Szenarien in Wüstenlandschaften, mitleidlose und unmenschliche Charaktere, und Handlungsstränge, die so zufällig und richtungslos verlaufen, dass manche Kritiker dahinter einen bewussten künstlerischen Stil vermuten. Der Kolumnist Bill Gibron beschrieb ihn sogar als Vertreter eines "Neo Neo-Realismus". Francis war übergewichtig und litt unter gesundheitlichen Problemen. Seine letzte Rolle hatte er 1970 in Beyond the Valley of the Dolls, in dem er einen Betrunkenen spielte. Er starb 1973 in Kalifornien an Herzversagen.
 
Larry Buchanan
Larry Buchanan
Marcus Larry Seale Jr. war in den 1950er-Jahren als Vertragsschauspieler auf dem Gelände von 20th-Century-Fox Pictures tätig. Ein Studioboss fand diesen Namen zu kompliziert und änderte ihn kurzerhand in Larry Buchanan. Der junge Schauspieler löste bald darauf seinen Vertrag auf und produzierte fortan eigene Filme. Buchanans Tätigkeit als Regisseur, Produzent und Autor umspannte fünf Jahrzehnte. In dieser Zeit war er an über 30 Produktionen beteiligt. Er drehte hauptsächlich Exploitation für die Drive-Ins oder Fernsehproduktionen von American International Television (AIP). Das Unternehmen zahlte Buchanan um 30.000 US-Dollar pro Film; mehr als einige seiner ersten Filme gekostet hatten, aber immer noch eine niedrige Summe. Außerdem verlangten sie eine schnelle Fertigstellung. Um Zeit und Geld zu sparen schlug Buchanan vor, ältere Stoffe von AIP neu und in Farbe zu verfilmen. Diese alten Schwarzweiß-Produktionen waren erfolgreich im Kino und in den Drive-Ins gelaufen, ließen sich aber nicht mehr vermarkten. Buchanan bekam im Zeitraum von 1965 bis 1969 Auftrag für ganze acht Filme: The Eye Creatures (1965)war ein Remake von Invasion of the Saucer Men (1957). Zontar, the thing from Venus (1966) basierte auf Roger Cormans It Conquered The World (1956). Curse of the Swamp Creature (1966) war ein Drehbuch von Tony Huston, der eine der Hauptrollen in Zontar gespielt hatte. Creature of Destruction (1967) war ein Remake von The She Creature (1956). Mars Needs Women (1967) stammte von Larry Buchanan selbst. In The Year 2889 (1967) war wieder ein Remake, dieses Mal von The Day The World Ended (1955). Hell Raiders (1968) war ein Remake von Suicide Battalion (1958). It's Alive! (1969) soll wieder auf einem Originaldrehbuch von Larry Buchanan basieren, andere Quellen geben an, der Film unterschlage Richard Matheson als Autoren. Die Budgets von Buchanans waren so gering, dass er sich selten eine zweite Aufnahme erlauben konnte. Um Kosten zu sparen arbeitete er gleichzeitig am Drehbuch, am Schnitt und an der Vertonung des Materials. In seiner 1996 erschienenen Autobiographie deutet Buchanan an, er habe an einer Geisteskrankheit gelitten und seine Filme seien für ihn eine Therapie gewesen. Er starb am 2. Dezember 2004, kurz vor der Fertigstellung seines Bibelepos The Copper Scroll of Mary Magdalene. Buchanan wurde 81 Jahre alt.


Neil Breen
Neil Breen
Neil Breen ist ein Amateur, der sogenannte Outsider Art außerhalb des etablierten Studiosystems produziert. Die finanziellen Mitteln dafür hat er aus einer hauptberuflichen Tätigkeit als Architekt. Seine Filme zeigen immer ihn selbst in der Hauptrolle eines moralisch überlegenen Helden im Konflikt mit Repräsentanten von korrupten Institutionen. Er inszeniert gerne seinen nackten Körper in den Armen von schönen und deutlich jüngeren Frauen. Charakteristische Elemente seiner Filme sind außerdem der starke Gebrauch von Archivaufnahmen, Archivmusik und Voiceover, Wiederholungen von Einstellungen und Dialogzeilen, Skelette, sowie lange Schwenks durch die Straßen von Las Vegas und die Wüste von Nevada. Double Down (2005) ist sein Erstlingswerk. Es folgten I Am Here... Now (2009), Fateful Findings (2013), Pass Thru (2016) und Twisted Pair (2018). Die Filme sind als DVD über eine direkte Zahlung an Neil Breen erhältlich.

Tommy Wiseau
Tommy Wiseau
Niemand weiß, woher Tommy Wiseau private Mittel in Höhe von geschätzt sechs Millionen US-Dollar hatte, um sein Liebesdrama The Room (2003) zu finanzieren. Niemand kennt seine wahre Nationalität oder die genaue Herkunft seines europäisch klingenden Akzents. Der Mann ist mysteriös. Sein Freund Greg Sestero beschreibt ihn in seinem Buch "The Disaster Artist" als den seltsamsten Menschen, den er je getroffen habe. Wiseaus Drehbuch zu The Room enthält eine Szene mit einem Telefongespräch zwischen der Protagnostin Lisa und ihrer Mutter. Beim Schreiben vergaß Wiseau, dass Lisa telefoniert, und so beeendet er die Szene damit, wie Lisa ihre Mutter zur Tür begleitet und dort verabschiedet. Sestero nennt diese Passage "the most wonderfully surreal thing I've ever read". Wiseau war bei den Dreharbeiten überzeugt, dass sich The Room ohne eine Szene, in der mehrere Sekunden lang sein nackter Hintern zu sehen ist, nicht verkaufen würde: "I have to show my ass or this movie won't sell."
 
Uwe Boll
Uwe Boll
Die Kritiker im Internet haben sich auf den Namen "Uwe Boll" eingeschossen und ihn zum Synonym für alles gemacht, was mit der Filmindustrie falsch läuft. Dabei hat sich der deutsche Regisseur mit einigen kleineren Produktionen aus eigener Kraft nach oben gearbeitet und sein Konzept autonomer Filmfonds kontinuierlich ausgebaut. Mit seinem Partner Frank Lustig drehte er Anfang der Neunziger die provokative Komödie German Fried Movie (1991). Da kein Verleiher den mit minimalen Mitteln von eigenen Investoren produzierten Film in die Kinos bringen wollte fuhren Boll und Lustig an Wochenenden selbst mit einer Kinokopie im Gepäck in die Städte. Kaum mehr Glück hatten die beiden mit Barschel - Mord in Genf? (1992). Danach trennten sich die Wege von Uwe Boll und Frank Lustig. Ein desillusionerter Boll drehte Amoklauf (1993) und war danach zunächst als Produzent tätig. Das erste Semester (1997) war seine erneute Chance, wieder als Regisseur arbeiten zu können. Das Geschäft mit den Fonds lief langsam besser und Boll drehte fortan in Kanada mit englischsprachigen Schauspielern. Es folgten Sanctimony (2000), Blackwoods (2002) und Heart of America (2003). Danach spezialisierte sich Boll auf die Verfilmung von populären Videospielen. Zu seinen Videospieladaptionen zählen House of the Dead (2003), Alone in the Dark (2005), BloodRayne (2006), Postal (2007) und In the Name of the King (2007). In den folgenden Jahren gab er dieses Produktionsmodell auf und wendete sich wieder eigenen Drehbuchstoffen zu.

Berühmte Filmschaffende

Die hier aufgelisteten Regisseure, Drehbuchautoren, Schauspieler und Produzenten waren an den im Filmriss rezensierten Werke beteiligt.


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