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The Room
Johnny ist ein erfolgreicher Bankkaufmann, der
von seinen Freunden für seine Großzügigkeit und
für seine Freundlichkeit geschätzt wird. Er lebt
glücklich zusammen mit seiner Verlobten Lisa in
San Francisco. Diese führt ein Doppelleben: Wenn
sie mit Johnny zusammen ist, spielt sie die
liebende Partnerin, aber hinter seinem Rücken
ist sie von ihm gelangweilt. Lisa beginn ein
Verhältnis mit Mark, Johnnys bestem Freund. Mark
hat Gewissensbisse, verstrickt sich aber immer
mehr in dem Netz von Lügen, das Lisa spinnt. Die
Freundschaft zwischen Johnny, Lisa und Mark
steuert zunehmend auf eine Katastrophe zu.
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Filmhintergrund:
The Room kostete nach Schätzungen sechs
Millionen US-Dollar und spielte während
seiner zwei Wochen langen Kinolaufzeit in
Los Angeles nur 1800 wieder ein. Script
Supervisor Sandy Schklair behauptete
später, bei einem großen Teil der Szenen
die Regie geführt zu haben, weil Tommy
Wiseau überfordert war. Eine der
verschwenderischsten und sinnlosesten
Entscheidungen von Wiseau bestand darin,
den Film gleichzeitig auf 35-mm-Film und
HD-Video aufzunehmen. Die beiden Kameras
kosteten zusammen 250.000 US-Dollar, jede
Linse kostete weitere 20.000 bis 40.000
US-Dollar. Sie erforderten am Set zwei
separate Beleuchtungssysteme und zwei
separate Crews. Warum sich Wiseau nicht
auf eine Kamera beschränkte oder die
Kameras nicht wie andere Filmproduktionen
einfach lieh, bleibt sein Geheimnis. Das
Material der HD-Kamera wurde nie
verwendet. Darüber hinaus war Wiseau
während der gesamten Drehzeit anscheinend
selten fähig, sich einfachste Dialogzeilen
oder die Position der Kamera zu merken.
Die Crew benötigte manchmal einen halben
Tag, um eine einzige Einstellung zu
drehen. Für eine sieben Sekunden lange
Einstellung, in der Johnny ein Dach
betritt und "It's not true! I did not hit
her! It's bullshit! I did not ... Oh, hi,
Mark." sagt, benötigte die Crew drei
Stunden und 32 Versuche. Raphael Smadja,
der erste von drei Kameramännern von The
Room, zog sich häufig in ein Zelt am Rande
des Sets zurück, wo er vorgab, die Dailies
von Wiseau anzusehen, nur um dort dann so
laut zu kichern, dass das Zelt wackelte.
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Kommentar von Jan:
The Room ist eines der
faszinierendsten Vanity Projects der Filmgeschichte.
Seine Geschichte bot bisher Stoff für hunderte von
Artikeln, tausende von Kommentaren, eine
Videospieladaption, ein Buch von Greg Sestero namens
"The Disaster Artist" sowie einen gleichnamigen
Spielfilm von 2017, in der James Franco als Tommy
Wiseau auftritt. Es ist ein Kultphänomen.
Mittlerweile hat der Film den Status von Ed Woods
"Plan 9 from Outer Space" erreicht. Zurecht? Das
beantworte ich mit einem entschiedenen Ja! Die
Mischung aus bizarren Dialogen, Tommy Wiseaus
schräger Präsenz als Hauptdarsteller und den
sichtlich verunsichert wirkenden Nebendarstellern
ist einzigartig. The Room verarbeitet meinem
Eindruck nach die persönlichen Kränkungen durch
Frauen und verlorenen Liebschaften des Autoren. Der
Film ist voller persönlicher Motive und von einer
emotionalen Intensität, die man fast übersieht, weil
man vor Lachen über die absurden Szenen schon Tränen
in den Augen hat. So viel Herzblut ist selten in
einen derart grandios misslungenen Film geflossen. |
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The Room
Veröffentlichungsjahr: 2003
Land: USA
Genre: Drama
Laufzeit: 99 Minuten
Format: Widescreen (1.85:1)
Regie: Tommy Wiseau
Drehbuch: Tommy Wiseau
Darsteller: Tommy Wiseau, Greg Sestero, Juliette
Danielle
Kamera: Todd Barron
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