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Barschel - Mord in Genf?
Filmregisseur Parzer bittet den Produzenten
Wittmeyer um die Finanzierung eines Dramas, das
die Hintergründe des Todes von Uwe Barschel
thematisiert. Der ehemalige Ministerpräsident
war 1987 in der Badewanne eines Hotelzimmers in
Genf tot aufgefunden worden. Der Vorfall wurde
von den Kriminalbehörden als Suizid eingestuft,
doch Recherchen von Parzer deuten darauf hin,
dass es sich um einen Mord handelte. Der
Regisseur diskutiert mit dem Produzenten und
dessen Assistenten einen Abend lang die
verschiedenen Theorien, die sich um den Tod von
Uwe Barschel entwickelt haben.
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Filmhintergrund:
Dieses minimalistische Dokudrama
analysiert die Hintergründe des Todes von
Uwe Barschel, der in der Badewanne eines
Hotelzimmers tot aufgefunden wurde.
Barschel war fünf Jahre lang
Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.
1987 stand er in der sogenannten
"Barschel-Affäre" im Vorwurf, er solle
versucht haben, den Wahlkampf der
Landtagswahl zu manipulieren. Am 12.
Oktober sollte er vor einem
Untersuchungsausschuss aussagen. Am 11.
Oktober wurde seine Leiche von zwei
Journalisten des Magazins „Stern“ im
Zimmer 317 des Genfer Hotels „Beau Rivage“
aufgefunden. Bei der Obduktion stellten
die Gerichtsmediziner ein
Beruhigungsmittel in seinem Blut fest.
Zuerst gingen die Ermittler von einem
Selbsttötungsdelikt aus. Es fanden sich
allerdings Hinweise, die auf einen Mord
hinweisen könnten. Die Ermittlungen zogen
sich bis 1998 hin und wurden dann
eingestellt.
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Kommentar von Jan:
Nach der Satire German
Fried Movie (1991) versuchten sich die beiden
unabhängigen Filmemacher Uwe
Boll und Frank Lustig zwei Jahre später an
einem Dokudrama. Die politische Affäre um Uwe
Barschel und dessen Tod in Genf sind einer der
größten Skandale in der Geschichte der
Bundesrepublik. Der Stoff bietet sich für einen Film
an. Boll und Lustig waren jedoch nicht die
geeigneten Personen dafür. Über die Hälfte der
Laufzeit sitzen drei Personen in einem Raum und
schwadronieren über mögliche Hintergründe des Todes
von Uwe Barschel. Das ist nicht filmisch und
ermüdend. Unterbrochen wird dieses englose Gespräch
nur durch Szenen mit Blaufilter, die zeigen sollen,
was vor dem Tod von Uwe Barschel passiert sein
könnte. Diese sind dilettantisch gefilmt und
geschnitten. Es ist diese unangenehme Schlampigkeit,
die sich durch die gesamte Filmografie von Uwe Boll
zieht, nur hier mit noch geringerem Budget und ohne
die unfreiwillige Komik späterer US-Produktionen.
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Barschel - Mord in Genf?
Veröffentlichungsjahr: 1993
Land: Deutschland
Genre: Drama
Laufzeit: 74 Minuten
Format: Fullscreen (1.33:1)
Regie: Uwe Boll, Frank Lustig
Drehbuch: Uwe Boll, Frank Lustig
Darsteller: Michael Rasmussen, Peter Schwab,
Karl-Friedrich Gerster, Bernd Rieser, Bert Stevens
Kamera: Richard Eckes
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