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I Am Here... Now
Jesus Christus ist zurück. Er ist unzufrieden
damit, wie die Menschheit mit seiner Schöpfung
umgeht. Die Gesellschaft ist von Drogen,
Prostitution und Mord durchdrungen. Korrupte
Politiker, Anwälte und Manager unterdrücken
sozialen und ökologischen Fortschritt.
Natürliche Ressourcen werden zerstört. Der
Heiland begibt sich unter das Volk, um die
Ungerechten zu vernichten und die Gerechten zu
stützen. Er wird in Kürze eine Entscheidung
treffen, ob er den Planeten vernichtet oder ob
er der Menschheit noch einmal eine Chance gibt.
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Filmhintergrund:
I Am Here... Now ist der zweite Film von
Neil Breen. Er finanziert und produziert
seine Filme außerhalb des etablierten
Studiosystems. Seine Werke gelten deshalb
als Outsider Art. Von dem Titel gibt es
verschiedene Schreibweisen. Im Film selbst
lautet der Titel "I Am Here.... Now". In
den wenigen existierenden Werbematerialien
wird der Titel manchmal "I Am Here
....Now" geschrieben.
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Kommentar von Jan:
War Double
Down bereits das Porträt eines zutiefst
narzisstischen Mannes, setzt Neil Breen mit I Am
Here... Now noch einmal einen drauf: Dieses Mal hat
er sich als Jesus Christus besetzt, der auf die Erde
zurückkehrt und die Menschheit entweder auf den
rechten Pfad leiten oder sie vernichten wird. Leider
erreicht Breen nicht dieselbe Dichte von
absurd-unterhaltsamen Szenen, die sein Erstlingswerk
aufzeichnete. Ich fand sein zweites Werk eher
langweilig. Es wäre ohne Probleme möglich, I Am
Here... Now auf ungefähr 20 Minuten zu kürzen, ohne
nennenswerte Szenen zu verlieren. Den größten Anteil
an der Laufzeit nehmen nämlich langsame Schwenks
über Wüstengebiete oder Straßen ein, die entweder
mit Archivmusik oder mit Windrauschen unterlegt
sind. Sie dienen nur dazu, den Film auf
Spielfilmlänge zu bringen. Das macht die Rezeption
des Films wirklich anstrengend. Die wenigen
Dialogszenen mit Breen und seinen Nebendarstellern
sind immerhin durchweg unterhaltsam. Breen zeigt wie
in Double Down gerne sich selbst in erhabener Pose
und spricht dazu ein pathetisches Voiceover ein, wie
enttäuscht er von der Menschheit ist. Die Szenen mit
den Nebendarstellern dienen meist nur dazu,
Exposition zu vermitteln. Neil Breen weiß nicht, wie
normale Menschen sprechen. Seine Texte und ihre
Vermittlung durch seine Laiendarsteller sind
wunderbar hölzern. Einer Ökoaktivistin gelingt die
am wenigsten enthusiastischste Intonation von "I'm
so passionate about this", die ich je gehört habe.
Die korrupten Manager grinsen wie Schablonen aus
einem Vormittagscartoon für Kinder, wenn sie ihre
bösen Machenschaften besprechen. Der ganze Film
wirkt wie der Versuch eines Viertklässlers, eine
ernste Gesellschaftskritik zu formulieren und sich
dabei selbst als moralisch überlegener Retter der
Menschheit zu inszenieren. |
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