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Pass Thru
Flüchtlinge durchbrechen einen Grenzzaun. Sie
wollen der Kriminalität in ihrer Heimat
entkommen. Nun werden sie als illegale
Einwanderer gejagt. Unter ihnen sind Amanda und
ihre Nichte Kim. In der Wüste begegnen sie einem
Müllsammler, der in einem rostenden Wohnwagen
wohnt. Er ist eine künstliche Intelligenz aus
einer fremden Dimension, die auf die Erde
gekommen ist, um 300 Millionen Menschen
auszulöschen. Drogenhälter, Zuhälter, korrupte
Politiker, Unternehmer und Journalisten: sie
alle zerfallen am Tag der Reinigung zu Staub.
Die Menschheit erhält eine Chance, eine bessere
Zukunft zu gestalten.
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Filmhintergrund:
Pass Thru ist der vierte Film des Auters
Neil Breen und der erste, der in Teilen
durch Crowdfunding finanziert wurde.
Primärer Handlungsort ist wie in Double
Down (2005) eine Wüstenlandschaft.
Für Establishing-Shots ersetzen Aufnahmen
einer fliegenden Kameradrohne das in den
früheren Filmen verwendete Archivmaterial.
Dies ist die größte Änderung. Die
Handlungselemente dürften Kennern bekannt
sein: Neil Breen spielt genauso wie in I Am Here... Now
(2009) ein Wesen aus einer fremden
Dimension mit übernatürlichen Kräften, das
böse Menschen auslöscht. Neben Kriminellen
wie Drogenhändlern, Zuhältern und
Schleppern fungieren korrupte Politiker,
Unternehmer und Journalisten als
Antagonisten - in starker Ähnlichkeit zu I
Am Here... Now und Fateful
Findings (2013). Die Figur von Breen
vollzieht Wunderheilungen wie in Double
Down und lässt nun sogar Tote auferstehen.
Wie in allen seinen Filmen hat Breen eine
um Jahrzehnte jüngere Schauspielerin an
seiner Seite, die als romantischer
Bezugspunkt dient. Im Unterschied zu ihren
Vorgängerinnen trägt Kathy Corpus einen
Büstenhalter und ein geschlossenes
Oberteil. Die obligatorische Liebesszene
entfällt dieses Mal, es bleibt bei einer
Umarmung.
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Kommentar von Jan:
Wer Neil Breens vorherige Filme
kennt, hat bereits Varianten desselben Narrativs
gesehen. Jeder Film von Breen war handwerklich ein
kleines Stück besser, die Kerninhalte blieben
dieselben. Pass Thru ist I Am Here... Now sogar so
ähnlich, man könnte von einem Remake sprechen.
Wieder spielt Breen ein überlegenes Wesen aus einer
fremden Dimension, das böse Menschen auslöscht.
Wieder hat Breen eine deutlich jüngere Frau an
seiner Seite, die überleben darf, weil sie zu den
guten Menschen gehört. Wieder ziehen langsame
Kameraschwenks durch Wüstenlandschaften den Film in
die Länge. Pass Thru wirkt im Vergleich etwas
professioneller als I am Here... Now: Die
Kameraarbeit ist deutlich verbessert, einige
Einstellungen sind sogar richtig kreativ. Ich denke
etwa an eine Nahaufnahme der Händle von Breen und
Corpus, die sich zögerlich berühren, während das
Bild ganz langsam nach oben auf ihre Gesichter
schwenkt; gefolgt von einer Einstellung, in der die
beiden Hand in Hand durch ein Meer von Leichen
wandern. Die Landschaftsaufnahmen mit fliegenden
Kameradrohnen werten den Film zusätzlich auf: Sie
unterstreichen die Größe des weltumspannenden
Szenarios, das Breen hier zu erschaffen versucht.
Die Drohenaufnahmen sind überzeugender als das
Archivmaterial, das Breen in seinen früheren Filmen
verwendete. Es gibt in Pass Thru auch Szenen mit
einem ungewöhnlichen Charmé: Inmitten der Wüste
steht ein halb zerbrochenes Klavier. Eine
Flüchtlingsfrau betätigt die Tasten, doch das
Instrument bleibt stumm. Breen setzt sich neben sie,
führt ihre Hände, und plötzlich erklingt eine
angenehme Melodie. In Szenen wie diesen wirkte Breen
auf mich nicht wie die Witzfigur des Amateurkinos,
als die er sonst ausschließlich wahrgenommen wird,
sondern wie ein exzentrischer Künstler. Sicher, Pass
Thru hat zahlreiche Unzulänglichkeiten: bizarre
Plotpoints, konfuse Schnitte, sichtlich
verunsicherte Schauspieler, urkomische Dialoge und
Monologe, herrlich schlechte Spezialeffekte, in die
Länge gezogene Einstellungen... Aber interessanter
ist für mich mittlerweile die künstlerische Vision,
die Neil Breen verfolgt. Denn er hat eine, auch wenn
sie manichäisch Gut und Böse trennt und sich in
Kalendersprüchen verliert wie "You can never travel
the path until you have become the path itself" oder
"There are no groups, classes, races or cultures.
You are all humans". Trotzdem: Die Faszination des
Ungewöhnlichen in Neil Breens Filmen überwiegt für
mich. In welchem anderen Film ermordet die
Hauptfigur alle Journalisten in einem Sendestudio,
blickt dann direkt in die Kamera und sagt mit der
Überzeung des Anführeres eines apokalpytischen
Kults: "I have eliminated 300 million humans from
the planet today! The cleanse has begun!" |
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Pass Thru
Veröffentlichungsjahr: 2016
Land: USA
Genre: Science-Fiction / Drama
Laufzeit: 90 Minuten
Format: Widescreen (16:9)
Regie: Neil Breen
Drehbuch: Neil Breen
Darsteller: Neil Breen, Kathy Corpus, James D.
Smith, Donna T. Rogers
Kamera: Neil Breen
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