Amoklauf

Amoklauf

Ein namenloser Mann verbringt seinen stumpfen Alltag im Beruf als Kellner und vor dem Fernseher: eine Spielshow, Aufnahmen aus einem Schlachthaus, von der Exekution eines Strafgefangenen, schließlich ein Hardcore-Porno. Er hat Mordfantasien und betrachtet den Menschen als wertlose Kreatur, die vor nichts zurückschreckt, um zu überleben. Im Treppenhaus ignoriert er freundliche Grüße seiner Nachbarin. Als sie an seiner Wohnungstüre klopft, ersticht er sie und zerrt sie in seine Wohnung. Sie stirbt vor seinem Fernseher. Dann ist der Mann bereit für seinen Amoklauf.


Filmhintergrund:

Der Film enthält Ausschnitte aus der Spielshow "Der Preis ist heiß" (1989-1997), aus "Faces of Death" (1978) sowie aus einem Hardcore-Porno. Amoklauf ist in vielen Veröffentlichungen um mehrere Minuten gekürzt.


Kommentar von Jan:
Amoklauf ist ein abstoßender Film - aber das war die Intention. Nach dem geringen Erfolg von "Barschel - Mord in Genf?" (1993) ging Uwe Boll davon aus, seine Karriere als Regisseur sei am Ende. Sein Frust entlud sich in "Amoklauf": die Studie einer dysfunktionalen Persönlichkeit, deren Abscheu gegenüber der Menschheit in sozialer Isolation bis zum blutigen Siedepunkt aufkocht. Der namenlose Protagonist durchlebt mechanisch ein freudloses Leben. Er sitzt oder liegt alleine auf seinem Bett und sieht sich in Folge "Der Preis ist heiß", Schlachthausszenen, eine Exekution mit dem elektrischen Stuhl und schließlich einen Hardcore-Pornofilm an. Dann masturbiert er und erschießt im Park wahllos Menschen. Es gibt keine richtige Handlung und so gut wie keine Exposition dazu, was die gestörte Psyche des Amokläufers formte. Es findet kein Versuch statt, seine seelischen Abgründe zu erklären. Daher lassen sich als Zuschauer auch keine Schlussfolgerungen aus dem gezeigten Grauen ziehen. Ich persönlich fühlte mich durch die Rezeption dieses Films von Ekel ergriffen; einerseits durch die anwidernden Alltagsszenen des namenlosen Protagonisten, anderseits durch Uwe Boll, der Tiersnuff und Pornografie einschneidet, um die abstoßende Wirkung zu verstärken.

Externe Artikel:

Ausführliche Rezension - badmovies.de

Amoklauf


Veröffentlichungsjahr: 1994

Land: Deutschland

Genre: Thriller / Horror

Laufzeit: 65 Minuten

Format: Widescreen (1.66:1)

Regie: Uwe Boll

Drehbuch: Uwe Boll

Darsteller: Michael Rasmussen, Birgit Stein, Christian Kahrmann

Kamera: Richard Eckes


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