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Surf Nazis Must Die
Ein Erdbeben hat die Strände von Los Angeles
verwüstet. Die Promenaden befinden sich in einem
Zustand von Verwüstung und Verwahrlosung. Banden
von kriminellen Surfern haben sich gebildet. Sie
kämpfen miteinander um die Kontrolle der Wellen.
Eine dieser Banden wird von dem Neonazi Adolf
angeführt. Er hat eine Hitlerjugend um sich
geschart, die für ihn Kleindiebstähle begeht.
Die Beute verkaufen die Surf-Nazis in einem
Gebrauchtmarkt, um ihre winzige Operation weiter
zu finanzieren. Das reicht Adolf bald nicht
mehr: Er beginnt einen Krief gegen die anderen
Surferbanden, um die Kontrolle über die gesamte
Küstenlinie zu erobern.
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Filmhintergrund:
Surf Nazis Must Die wurde über das
Independent-Studio Troma von Lloyd Kaufman
und Michael Herz vertrieben. Es war der
erste Spielfilm von Peter George. In
seiner kurzen Karriere führte er die Regie
nur bei einem einzigen weiteren Spielfilm
und bei zwei Episoden einer Fernsehserie.
Für die Kameraarbeit war der Werbe- und
Musikvideofilmer Rolf Kestermann
verantwortlich. Der Soundtrack stammt von
Jon McCallum (Miami
Connection).
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Kommentar von Jan:
Eine Veröffentlichung von Troma mit
dem Titel "Surf Nazis Must Die" weckt Erwartungen
nach einer Action-Komödie mit reichlich Gewalt,
Splattereffekten und nackter Haut. Ich habe viele
Rezensionen von Surf Nazis Must Die aus den letzten
zwanzig Jahren gelesen. Häufig enthalten sie eine
Variation dieses Satzes: "Das war nicht der Film,
mit dem ich gerechnet habe!" Surf Nazis Must Die
scheint zu versuchen, Stoffe um Jugendbanden wie "A
Clockwork Orange" oder "Romper Stomper" zu
replizieren. Joel Hile als Neonazi "Hook" ist sogar
geschminkt wir ein junger Malcolm McDowell in "A
Clockwork Orange". Gleichzeitig zeigt der Film
überraschend wenig Gewalt und Sex. Der erste
wirklich blutige Tod ereignet sich erst nach 74
Minuten, als ein Mensch vom Außenbordmotor eines
Bootes in Stücke gerissen wird. Zuvor haben wir als
Zuschauer die meiste Zeit mit der Bande der "Surf
Nazis" am Strand verbracht: Szene um Szene lungern
sie dort ohne Ziel herum, sprechen hölzerne Dialoge,
die uns wenig über die Motivationen der Charaktere
vermitteln und die die Handlung nicht weiterbringen.
Dazwischen sind die Schauspieler mehrmals in
Zeitlupe beim Wellenreiten zu sehen. Es ist
bedeutungsloses Füllmaterial. Ein gelungener
Synthesizer-Soundtrack vermittelt zwar mitunter den
Eindruck, als baue sich eine Spannung vor der
nächsten Szene auf, aber dann sehen wir doch wieder
nur den „Surf Nazis“ dabei zu, wie sie an den immer
gleichen Strandabschnitten herumlungern. Die schiere
Langsamkeit der Inszenierung erweckte in mir das
Gefühl, unter Betäubungsmitteln zu stehen. Erst
gegen Ende des Filmes geht die Handlung endlich
voran: Ein offener Bandenkrieg um die Kontrolle der
Küstenlinie zwischen rivalisierenden Surfern bricht
aus. Banden mit Namen wie "Samurai Surfers",
"Designer Waves" und "Pipeliners" mit individuellen,
bunten Kostümstilen kämpfen gegeneinander. Das
erinnert an The Warriors (1979) und es hätte dem
Film gut getan, daraus mehr zu machen. Doch es
folgen nur einige schlecht choreografierte
Kampfszenen am Strand, eine kurze Verfolgungsjagd
und danach ein Showdown zwischen den überlebenden
Surf-Nazis und einer schwarzen Seniorin. Letztere
wird von Gail Neely gespielt. Sie bringt Verve in
die letzten Minuten. Ihre Figur genießt es, Rache an
den Surf-Nazis für deren Taten zu nehmen. Ihre
unterhaltsame Schauspielleistung steht in angenehmen
Kontrast zur Verdrießlichkeit des restliches Filmes. |
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Surf Nazis Must Die
Veröffentlichungsjahr: 1987
Land: USA
Genre: Action / Drama
Laufzeit: 83 Minuten
Format: Widescreen (1.85:1)
Regie: Peter George
Drehbuch: Jon Ayre, Peter George
Darsteller: Gail Neely, Barry Brenner, Dawn
Wildsmith, Michael Sonye, Joel Hile, Gene Mitchell, Tom
Shell
Kamera: Rolf Kestermann
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